Stiftung Asienhaus: 08 Dezember 2013
Am 15. Dezember jährt sich der Tag, an dem der laotische Aktivist Sombath Somphone verschwunden ist – aller Wahrscheinlichkeit nach verschleppt von laotischen Behörden. Den Aufforderungen, Sombaths Schicksal aufzuklären, ist die Regierung nicht nachgekommen. Wir fordern, gemeinsam mit anderen Menschenrechtsorganisationen, den Druck auf die laotische Regierung zu verstärken.
Seit einem Jahr ist Sombath Somphone spurlos verschwunden. Der einflussreiche und auch international angesehene Aktivist der Zivilgesellschaft in Laos wurde zuletzt am 15. Dezember 2012 in der Hauptstadt Vientiane gesehen. Eine Überwachungskamera zeigt, wie er an einen Kontrollposten der Polizei angehalten und anschließend in einem anderen Wagen weggefahren wird. Seitdem fehlt von dem 61jährigen, der sich über Jahrzehnte unter anderem für Bildung, für die Rechte der Landbevölkerung und für die Umwelt einsetzt, jede Spur.
Einen Monat zuvor hatte in Vientiane das Asia-Europe People’s Forum stattgefunden, ein internationales Treffen nichtstaatlicher Organisationen, das Teil des Konsultationsprozesses ASEM zwischen Regierungen in Europa und Asien ist. Sombath hatte eine wichtige Rolle gespielt, dass sich an diesem Treffen auch die junge zivilgesellschaftliche Bewegung in Laos beteiligen konnte, wenn auch ständig beobachtet von der Polizei.
Die Regierung bestreitet, etwas mit dem Verschwinden zu tun haben. Sie habe auch keinerlei Erkenntnisse, wer Sombath entführt haben könnte. Phil Robertson, stellvertretender Asien-Direktor der Organisation Human Rights Watch, klagt, die Behörden hätten wiederholt Informationen zurückgehalten, eine Blockadehaltung eingenommen und sich geweigert, mit der internationalen Gemeinschaft zusammenzuarbeiten. Amnesty International wirft der Regierung daher Verschleierung vor. Mitarbeiter der Menschenrechtsorganisation konnten nicht in Laos einreisen, um eigene Erkenntnisse zu sammeln. Anfragen zu einem Treffen mit Regierungsvertretern wurden nicht beantwortet oder abgelehnt.